Gerade in der momentanen Situation sind viele von uns mit dem neuen Alltag, von Home-Office über Home-Schooling, überfordert und fühlen sich unausgeglichen und angespannt.
Das Zauberwort ist Berührung
Mit Berührung beginnt ein Prozess der für alle Menschen, für alle Säugetiere, über die Ausschüttung von Oxytocin, Entspannung und Wohlbefinden fördert.
Hier meine kleine Auswahl aus dem Shiatsu/TCM Fundus:
Vorbereitung:
Richte Dir einen angenehmen weichen Übungsplatz, eine Yogamatten, dicke Decken oder einen Teppich auf dem Dein Kind und später Du, liegen kannst. Zieht Euch etwas Bequemes an und dann kann es spielerisch von Kopf bis Fuß losgehen…
Im Sitzen:
• Dein Kind sitzt, Du kniest oder hockst dahinter: vorerst sanftes aber ausgiebiges Klopfen mit den Fingerkuppen der beiden Hände auf dem Kopf, dort wo die Haare wachsen bis zum Hinterhaupt und der Nacken beginnt…wie ein feiner SPRÜHREGEN
• Wenn es wohl tut, etwas energischer, wie ein starker REGEN, jetzt auch über Schultern und Nacken. Anschließend beidseitig die Rückenstrecker nach unten in Richtung Gesäß klopfen (nur die Muskelstränge neben der Wirbelsäule). Lass Dir dabei Zeit und wiederhole den Ablauf 2-3 Mal. Alternativ kannst Du ab dem zweiten Durchgang von den Schultern beginnend vorsichtig die Handkanten einsetzen.
Im Liegen:
• Dein Kind liegt auf dem Bauch, Du kniest, hockst oder sitzt auf einem Polster daneben.
Der starke REGEN verwandelt sich zu einem GEWITTER, indem Du mit locker geballten Fäusten, leicht aus den Handgelenken die Muskelstränge neben der Wirbelsäule nach unten klopfst. Wiederhole es so oft es Dir und Deinem Kind Spaß macht.
• Am Ende kommt ein starker STURM… Du fegst nun nur mit den Fingerspitzen zügig und energisch von den Schultern zum Gesäß und bis zu den Füßen, auch hier kannst Du den Ablauf 2-3 Mal wiederholen.
• Wenn Du noch Lust hast, kannst Du die Oberschenkel sowie die Unterschenkel leicht knetend nach unten zu den Füßen wandern (diese liegen mit den Fersen nach außen gekippt). Bei den Füßen angekommen kannst du ganz vorsichtig mit wenig Gewicht deine eigenen Füße zum Einsatz bringen: Du stehst hinter den Füßen Deines Kindes, platzierst deinen rechten Vorderfuß auf den rechten des Kindes. Ganz leicht, steigst Du in die Mitte des Fußes und trippelst rhythmisch 2-3 Mal. Dann wechselt Du zum linken Fuß und anschließend beide gleichzeitig. Abschließend hältst Du die Füße noch mit beiden Händen sanft und beruhigend, solange Du willst, mindestens 3 Atemzüge lang. Das ist der REGENBOGEN.
• Falls Dein Kind Schwierigkeiten hat einzuschlafen oder sich zu entspannen, ist dieser sehr zu empfehlen. Zusätzlich drückst Du den Punkt genau in der Fersenmitte recht fest für ca. 5-10 Atemzüge lang.
• Wenn Ihr von SPRÜHREGEN bis zum REGENBOGEN gewandert seid, könnt Ihr jetzt Rollen tauschen. Diese Übungen lassen sich auch von Geschwistern untereinander durchführen. So können sich die Kids gemeinsam beschäftigen, während Du entspannt Tee trinken und einfach Durchatmen kannst ☺.
Zuletzt noch ein paar Tipps:
Du kannst diese Übungen auch sehr zielgerichtet einsetzten:
Wenn Du Dein Kind beruhigen willst, ist es besser Du machst den Ablauf nur an ihm, gibst den beruhigenden Passagen an Beinen und Füßen mehr Raum und arbeitest in einem langsamen Rhythmus, was sich zum Beispiel als Abendritual vor dem Schlafengehen anbietet.
Wenn Du abgeschlagen, müde oder erschöpft bist, lüfte den Raum gut durch und lass Dir etwas Gutes tun. Leg Dich auf die Matte und lass Dein Kind Masseur/in spielen. Die meisten Kinder finden es lustig, sind dankbar und stolz, dass sie etwas für die Großen machen können.
Die Übungen eher flott und energisch durchgeführt, haben eine leicht anregende Wirkung die sich ideal in Unterrichtspausen zur Förderung der Konzentration einsetzten lassen.
Allgemein noch, falls Körperkontakt und Entspannung zur Zeit zu kurz kommen, ist es hilfreich bewusst mehr spielerisches Raufen, Toben, Knuddeln und Kuscheln in den Alltag zu integrieren.
Viel Freude und gutes Gelingen, möge das Qi fließen!